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Getrocknetes Fleisch in Streifen geschnitten oder gemahlen.
Für den langen und harten Winter in der Mongolei ist es notwendig, ausreichend Vorräte anzulegen. Naheliegend handelt es sich dabei vorwiegend um Fleisch. Als Grundbedarf rechnet man für eine Familie eine Kuh und sieben oder acht Schafe.
Je nach Gegend wird auch anderes Fleisch verwendet. In der Gobi steht Kamelfleisch zur Verfügung, im gebirgigen Norden auch Rentierfleisch. Gerade für Borts wird aber immer auch gerne Pferdefleisch genommen. Pferdefleisch hat den Ruf, besonders gut zu wärmen, was dem besonderen Fett mit seiner gelblichen Farbe zugeschrieben wird.
Das frische Fleisch wird in lange Streifen geschnitten, 2-3 cm dick und 5-7 cm breit. Diese Streifen werden auf Schnüren unter das Dach der Jurte gehängt, wo die Luft frei zirkulieren kann.
Nach etwas einem Monat ist das Fleisch trocken. Übrig bleiben harte kleine Stäbchen, welche sich wie Holz anfühlen, und eine braune Farbe angenommen haben. Das Volumen ist dabei so stark geschrumpft, dass das Fleisch einer Kuh in diesem Zustand leicht in den Magen der gleichen Kuh hineinpasst.
Das getrocknete Borts wird in kleine Stücke zerbrochen, oder zu einem groben und faserigen Pulver gemahlen. Zur Aufbewahrung dient ein Leinensack, welcher die Luft hinzulässt. Im trockenen mongolischen Klima bleibt bei solcher Aufbewahrung die Qualität des Fleisches über Monate oder sogar Jahre erhalten.
Heutzutage wird Borts natürlich auch industriell hergestellt, und kann in Tüten kiloweise gekauft werden. Das ist für Stadtbewohner ein Segen, vorallem wenn sie keine Jurte mehr im Hof stehen haben, worin sie das Fleisch selber trocknen können. Traditionalisten bestehen aber darauf, dass diese Produkte geschmacklich mit dem selbergemachten Borts nicht mithalten können.
Am häufigsten wird das gemahlene Borts einfach beim Kochen in eine Suppe oder in den Tee gegeben (der Unterschied zwischen den beiden liegt oft nur in der Farbe). Das Material kann aber auch sonst fast überall verwendet werden, wo sonst frisches Fleisch zum Einsatz kommen würde. Gut geeignet ist es z.B. beim Herstellen der Füllung für Buuz, Bansh oder Khuushuur.
Für Mongolen auf Reisen oder bei längeren Auslandsaufenthalten dient Borts häufig als Erinnerung an die Heimat. Dank seiner exzellenten Lagerfähigkeit kann es problemlos überallhin mitgenommen werden. Ein Griff in die Tüte, und mit einer Tasse Wasser in die Mirkowelle gestellt, ist das Heimweh innerhalb von Sekunden vertrieben!