Alle Mongolischen Rezepte
Essen wie die Nomaden |
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Was einige westliche Restaurants als "Mongolisches Barbecue" anbieten, ist in der Mongolei in dieser Form völlig unbekannt. Meistens wird darunter das Grillen auf einer großen, heissen Stahlplatte verstanden. Die Zutaten dafür kommen aus aller Welt, meistens aber eher aus tropischen Gegenden (Gemüse, Fleisch, Meeresfrüchte, etc.).
Tatsächlich hat diese Art des Kochens ihren Ursprung im japanischen Teppanyaki. In den 1970-ger Jahren hat erstmals ein Restaurant in Taiwan ein solches Angebot als "mongolisch" umdeklariert, wahrscheinlich weil diese "exotische" Bezeichnung besseres Marketingpotential versprach. Die Idee hat international Fuss gefasst und wird heute weltweit in erster Linie von Franchise-Ketten umgesetzt. Die jeweils als "historische mongolische Tradition" angegebenen Erklärungen sind aber allesamt frei erfunden.
Die übliche Geschichte behauptet, die mongolischen Soldaten hätten ihre metallenen Schilde als Grillplatten auf's Feuer gelegt, und damit die Tradition begründet. Allerdings waren die Schilde der Zeit neben Metall auch aus Holz und Leder gefertigt, und diese Bauteile hätten eine solche Prozedur sicher nicht heil überstanden. Außerdem wäre auch das gehärtete Metall in der Hitze wieder weich geworden, und hätte dadurch seine notwendige Schutzfunktion weigehend verloren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass jeder Soldat, der seine Kampfausrüstung auf diese Weise beschädigte, auf der Stelle standrechtlich exekutiert worden wäre.
Siehe auch: Wikipedia: Teppanyaki
Dabei handelt es sich um ein chinesisches Rezept, welches in der Mongolei vollkommen unbekannt ist (ausser als westlicher Import). Einige Quellen gehen davon aus, dass sein historischer Ursprung im Norden Chinas liegt, es dürfte sich aber um die Erfindung eines sesshaften Volkes handeln. Das dafür notwendige spezielle Gerät (ein ringförmiger Topf mit eigener Heizvorrichtung und einem Kamin in der Mitte) ist für den Alltag eines Nomadenhaushaltes kaum geeignet. Die Nomaden bevorzugen Geräte, welche für mehr als einen Einsatzzweck geeignet sind, um beim regelmäßigen Umzug Platz und Gewicht zu sparen.
Sojasauce, Sesam und Reiswein werden in China, Japan, und vielen anderen asiatischen Ländern zum Kochen verwendet. In der traditionell mongolischen Küche sind sie aber vollkommen unbekannt. Die entsprechenden Rezepte sind also nicht original mongolisch, sondern eine Adaption daran, was viele Menschen im Westen verallgemeinernd als "asiatisch" ansehen.
Wir wollen hier die mongolischen Rezepte soweit wie möglich im Originalzustand präsentieren, und verzichten darum auf solche Spielereien. In ihrer eigenen Küche zuhause sind ihrer Kreativität natürlich trotzdem keine Grenzen gesetzt. Auch die Mongolen von heute, besonders in der Stadt, halten sich nicht immer strikt an die alten Traditionen.
In tropischen Ländern und für westliche Büroarbeiter kann eine fleischarme oder sogar vegetarische Ernährung sinnvoll und gesund sein. Bei den extrem kalten Wintern und der harten körperlichen Arbeit der Nomaden in der Mongolei wird die im Tierfett enthaltene Energie schlicht und einfach zum Überleben benötigt. Genau das gleiche ist z.B. auch bei den Eskimos der Fall.
Die aufgelisteten Zivilisationskrankheiten kommen bei traditionell lebenden Mongolen praktisch nicht vor. Das zeigt ganz deutlich, dass diese Diät unter den gegebenen Randbedingungen gesund und angemessen ist. Nur bei Stadtbewohnern, welche zunehmend industriell hergestellte Lebensmittel zu sich nehmen, kommen immer mehr die gleichen Ernährungsprobleme zum Vorschein wie bei uns.
Auf dem Land nur durch das Mitbringen von eigenen Vorräten. In Ulaanbaatar, und wahrscheinlich in den meisten Aimag-Zentren kann man aber problemlos Gemüse kaufen, auch wenn die Auswahl nur in der Hauptstadt befriedigend sein dürfte.